TFP

Transference-focused-Psychotherapy,

dt. Übertragungsfokussierte Psychotherapie

Besonders in der Arbeit an tieflegenden Problemen und früh erlebten Defiziten und Traumata eignet sich dieses Vorgehen nach Otto F. Kernberg besonders. Es ist eine spezielle Form der psychodynamischen Therapie, in der vornehmlich das Erleben, Klären, Durcharbeiten und Verändern hartnäckiger und teils nicht oder nicht ausreichend bewusster "Basis-Vorstellungen" in der Psyche angestrebt wird. Damit sind sogenannte Prägungen und Erfahrungen gemeint, die sozusagen den Boden der eigentlichen psychischen Verarbeitung bilden. Das betrifft grundlegende (wie erwähnt auch nicht bewusste) Vorstellungen von sich selbst, von anderen Menschen und von Verbindungen mit diesen. Das betrifft aber auch Grundannahmen den eigenen Wert betreffend: ob man wertvoll ist, liebenswert, wert gehört und gesehen zu werden. Und vor allem: unter welchen Bedingungen! Kurz: es betrifft derarft wesentliche Grundannahmen vom Leben an sich und dem eigenen Platz darin, dass darauf zumeist nur mit großer Anstrengung und viel Scheitern ein zufriedenstellendes Leben zu bewerkstelligen ist, solange eben keine Veränderung an der Basis vorgenommen wird.

Im TFP wird in erster Linie anhand wesentlicher Beziehungen (zu denen zunehmend auch die zwischen Patient*in und Therapeut*in zu zählen ist) und deren genaue gemeinsame Betrachtung eine Veränderung dieser tiefsitzenden hinderlichen Grundannahmen bewirkt.